Liebe Standpunkt-Leserinnen und -Leser,
steigende Zinsen, steigende Baukosten, gesamtwirtschaftliche Unsicherheit, anhaltende geopolitische Risiken und erratisch wirkende Wohnungspolitik gepaart mit umfangreicher Finanzregulierung. Das klingt alles nach dem oft zitierten „perfekten Sturm“ für die Immobilienwirtschaft. Der Wohnungsbau bricht in der Tat seit dem Zinsanstieg erheblich ein, die Preise gerieten (etwas) ins Rutschen. Doch das Bild des „perfekten Sturms“ wird auch mit jeder weiteren Wiederholung nicht richtiger, denn dies würde bedeuten, es gäbe wirklich gar kein Argument für Wohnungsinvestitionen. Dies ist aber falsch: Die demografischen Treiber sind sehr vorteilhaft, verglichen mit den Prognosen vor 20 Jahren, die Arbeitsnachfrage ist angesichts der wirtschaftlichen Schieflage geradezu überraschend stark und die Inflationsrisiken schwinden bereits wie das Eis bei den ersten Frühlingssonnenstrahlen – nicht sehr rasch, aber stetig genug, dass man ahnen kann, wohin die Entwicklung geht.
Kurzum, es ist ein Sturm, keine Frage, perfekt ist er nicht. Es gibt schon wieder Licht am Horizont – und damit sind noch nicht einmal die Ergebnisse des Wohnungsgipfels gemeint, die helfen werden, aber allein zu schwach sind, um eine wirkliche Wende zu bringen.
Ich wünsche viel Erkenntnis beim Lesen.
Tobias Just
Prof. Dr. Tobias Just (FRICS)
Prof. Dr. Tobias Just (FRICS) ist Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer der IREBS Immobilienakademie und Lehrstuhlinhaber für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg.
IREBS Immobilienakademie GmbH
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